Was ist eine Psychose?

Psychosen sind ernsthafte psychische Erkrankungen, bei denen das Denken, Fühlen und Handeln aus dem Gleichgewicht geraten. Betroffene erleben oft eine veränderte Wahrnehmung der Realität, die zu Halluzinationen und Wahnvorstellungen führen kann.

 

Wie werden Psychosen behandelt?

Falls bereits das Vollbild einer Psychose vorliegt, gibt es vielfältige, individuell angepasste Behandlungsmöglichkeiten:

Medikamentöse Therapie

Sogenannte „Antipsychotika“ helfen, die Symptome in den Griff zu bekommen.

Psychotherapie

Durch Gespräche lernst du, die Krankheit besser zu verstehen und damit umzugehen.

Soziale Unterstützung

Unterstützung durch Familie, Freunde und Selbsthilfegruppen spielen eine ganz wichtige Rolle in deiner Genesung.

Was ist ein Hochrisikostadium

Früh- bzw. Vorläufersymptome einer Psychose entwickeln sich häufig schleichend und können bereits im Jugendalter beginnen. Bis zur Entwicklung einer voll ausgeprägten psychotischen Störung können mehrere Jahre vergehen. Je früher die Störung erkannt und behandelt wird, desto günstiger ist es für den Krankheitsverlauf. Leider erfolgt die Zuweisung zu spezialisierten Zentren in Deutschland oft zu spät, was die Prognose verschlechtert.


Die Symptome im Hochrisikostadium sind vielfältig und können Monate oder Jahre vor dem Ausbruch einer Psychose auftreten. In einigen Fällen verschwinden sie auch vorübergehend oder dauerhaft von selbst. Zu den Warnzeichen, die bei Menschen mit erhöhtem Psychoserisiko neu auftreten können, gehören:

in Schule, Ausbildung oder Studium aus unklarer Ursache, besonders bei jungen Menschen mit psychoseerkrankten Angehörigen.

  • Vertraut anderen nicht mehr (Misstrauen) oder fühlt sich z.B. verfolgt, bedroht;
  • Blicke, Gesten, Aussagen anderer Menschen werden vermehrt auf sich selbst bezogen;
  • Eindruck, dass eigene Gedanken von anderen gelesen werden können oder “von außen gemacht“ sind;
  • Beschäftigung mit magischen Themen, wie z.B. Geister, Hexerei oder Geheimbünden, außerirdischem Leben, obwohl Familie und Freund*innen dies sehr ungewöhnlich finden.
  • Das Hören von Stimmen oder dass der eigene Name gerufen wird, obwohl niemand da war / ist oder andere Personen dies nicht hören können;
  • Das unerwartete Spüren der Anwesenheit von etwas/ jemandem, das/der nicht zu sehen ist;
  • Das Sehen von Dingen, die andere nicht sehen.
  • Wechsel von einem Gedanken zum anderen oder Verheddern in Details.
  • Drumherumreden und nicht auf den Punkt kommen.
  • Schwierigkeiten beim Multi-Tasking (die Aufmerksamkeit auf mehrere Dinge gleichzeitig zu richten), Konzentration nur auf eine Sache möglich (die betroffene Person kann nur das eine oder das andere machen).
  • Eindruck, nicht mehr flüssig sprechen zu können oder längeres Nachdenken zu benötigen, um passende Worte zu finden.
  • Häufiges Verlieren des gedanklichen roten Fadens oder Abreißen der Gedanken.
  • Kontrollverlust über die Gedanken, so dass eine Vielzahl wirrer Gedanken durch den Kopf gehen.

Diese Symptome gehen oft mit Depressionen, Ängsten oder Zwangsstörungen einher.

Was tun im erhöhten Risikostadium?

Wenn die ersten Anzeichen einer Psychose auftreten, ist schnelles Handeln entscheidend, damit sich die Symptome nicht verschlimmern, sondern möglichst wieder abklingen:

Früherkennung

Ärztliche Gespräche und gründliche diagnostische Verfahren helfen, Symptome frühzeitig zu erkennen.

Präventive Therapie

Maßnahmen wie kognitive Verhaltenstherapie helfen, vielfältige Stressoren zu reduzieren und können verhindern, dass sich eine volle Psychose entwickelt.

Beratung & Aufklärung

Wir informieren dich und deine Angehörigen über Risiken und Warnsignale, damit ihr bestens vorbereitet seid.

Anmeldebogen

Wenn du mehr erfahren möchtest oder Unterstützung brauchst, sind wir für dich da. Fülle einfach unseren Fragebogen* aus und schicke ihn uns zu, oder melde dich telefonisch bei uns.


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